Bei Hoerbiger entsann man sich der Außensynchronisierung

Räderzwerg

Der Zulieferer Hoerbiger hat ein manuelles Schaltgetriebe vorgestellt, das dank einer geänderten Synchronisierungsmethode Vorteile bei Gewicht, Größe und Reibungswiderstand verspricht. Wie jede gelungene Downsizingmaßnahme bringt die Neukonstruktion weitere synergetische Vorteile mit sich

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  • Florian Pillau
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München, 8. Juli 2013 – Der Zulieferer Hoerbiger hat ein manuelles Schaltgetriebe vorgestellt, das dank einer geänderten Synchronisierungsmethode Vorteile bei Gewicht, Größe und Reibungswiderstand verspricht. Wie jede gelungene Downsizingmaßnahme bringt die Neukonstruktion weitere synergetische Vorteile mit sich.

Oder umgekehrt: Mit den neuen Anforderungen des Downsizing entsann man sich bei Hoerbiger der Außensynchronisierung, die bereits in den 70er Jahren von Mercedes-Benz quasi serienreif entwickelt worden war. Mit der heute üblichen innen liegenden Synchroneinrichtung lassen sich nämlich bestimmte Dimensionen nicht unterschreiten, weil sie für den geforderten Schaltkomfort ein Minimum an Reibmoment aufbauen und übertragen können muss.

Dieser Platzbedarf geniert nicht weiter in Getrieben, die aufgrund höherer Drehmomentanforderungen von Haus aus stämmiger dimensioniert sind. Große, gut motorisierte Limousinen werden also eher nicht von der Außensynchronisierung profitieren. Bei weniger kräftigen Motoren jedoch führte die voluminöse Synchronisierung dazu, dass die Schaltboxen schwerer ausfielen, als eigentlich nötig. Kleine und mittlere Autos mit Brot-und-Butter-Motorisierungen gehören also in Hoerbigers Zielgruppe.

Downsizing-Vorteil I: zierlicher, leichter, effizienter

Bisher war es schlicht zu teuer, außensynchronisierte Getriebe zu bauen. Hoerbiger wollte aber auch nicht so lange warten, bis sich die herkömmliche, spanabhebende Fertigung lohnen würde. Man entwickelte stattdessen eine umformtechnische Fertigung fast aller Bauteile der Außensynchronisierung. Dabei half die Erfahrung mit den bereits seit 1996 umformtechnisch gefertigten konventionellen Synchronringen.

Die Außensynchronisierung baut ein bis zu 20 Prozent höheres Reibmoment auf, weil sie einen längeren Hebel (oder "wirksamen Radius") hat. Bei gleichbleibendem Schaltkomfort kann man also ihre Größe entsprechend verringern. Doch wird sie nicht nur kleiner, sondern durch eine einfachere Bauweise auch etwa 35 Prozent leichter.