Der 18-Tonnen-Lastwagen E-Force soll den Verteilerverkehr elektrisch forcieren

Warenstrom

Bewohner städtischer Einkaufsschwerpunkte und Mischgebiete werden es gern vernehmen, langfristig denkende Frächter wahrscheinlich auch: Mit dem E-Force rollt ein elektrifizierter 18-Tonner-Lkw für den Lieferverkehr auf die Straße

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  • Florian Pillau
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München, 17. Juli 2013 – Bewohner städtischer Einkaufsschwerpunkte und Mischgebiete werden es gern vernehmen, langfristig denkende Frächter wahrscheinlich auch: Mit dem E-Force rollt ein elektrifizierter 18-Tonner-Lkw für den Lieferverkehr auf die Straße. Entwickelt hat den schweren Lastwagen auf Iveco-Basis die Designwerk GmbH aus dem schweizerischen Kanton Nidwalden – nach einer Reihe von Leichtbau-E-Fahrzeugen.

Der zweiachsige Iveco der Stralis-Baureihe ist durchaus nicht untermotorisiert: Angetrieben von zwei wassergekühlten Synchronmotoren mit zusammen 300 kW (408 PS) und einem Drehmoment von 610 Nm anstelle des Dieselmotors beschleunigt er besser als sein Diesel-Pendant und schafft er eine Reichweite von 300 Kilometern. Mit acht Tonnen Leergewicht bietet er eine Zuladung von zehn Tonnen. Systemlieferant für die elektrischen Bauteile wie Umrichter, Ladegeräte und Bordnetzteil ist Brusa, Spezialist für Leistungselektrotechnik aus dem St. Galler Rheintal.

Entlastung für Anwohner und Fahrer

Damit ist er leise und lokal abgasfrei unterwegs, was für den Lieferbetrieb schon mal entscheidende Vorteile sind, gelten für ihn doch keine der innerörtlich üblichen Verkehrsbeschränkungen hinsichtlich Abgas- oder Lärmemissionen: Den 65 dB eines herkömmlichen Lastwagens stehen nur 45 dB des E-Force gegenüber – das ist nur etwa ein Zehntel des Schalldrucks. Als Singlespeed ohne Schaltung und Kupplung entlastet er aber auch den Fahrer – besonders im stressigen Stadtverkehr. Die maximal 300 Kilometer Reichweite ergeben einen Aktionsradius von 150 Kilometern, was für viele Einsatzgebiete, wie etwa Getränkelieferungen, vollauf genügt.

Eine Ladung an 400 V / 63 A Anschluss mit 44 kW dauert lediglich sechs Stunden. Sollte der Lastwagen im Dauereinsatz fahren, könne die Batterien dank eines Schnellwechselsystems innerhalb von fünf Minuten getauscht werden. Die beiden Batterien mit einer Gesamtkapazität von 240 kWh sitzen dort, wo sich üblicherweise die Tanks befinden, kosten also keine Ladefläche.